Nachruf Helmut Jahn


Helmut Jahn (im Bild rechts) ist tot. Der Stararchitekt von Bauwerken wie dem Sony Center in Berlin und dem Messeturm in Frankfurt starb am 8. Mai bei einem tragischen Fahrradunfall in Campton Hills, einem Vorort unweit seines Wohnorts Chicago.

Jahn arbeitete an zahlreichen, internationalen Großprojekten, in den USA unter anderem an der Zentrale des FBI. Er wurde berühmt mit kühnen Hochhäusern und Bürotürmen, inspiriert von Bauhaus-Legende Mies van der Rohe. Jahn wurde am 4. Januar 1940 in Nürnberg geboren. 1966 ging er zum Studieren nach Chicago. Mehr als 100 Hochhäuser, Flughäfen und Firmenzentralen hat der Deutsch-Amerikaner realisiert. Berlin hat ihm mit dem Sony Center am Potsdamer Platz eines seiner Wahrzeichen zu verdanken. Frankfurt am Main erhielt mit dem Messeturm sein Skyline-prägendes, postmodernes Highlight. Mit einer Höhe von 256 Metern ist er das zweithöchste Hochhaus der Europäischen Union. In Bonn steht Jahns weltweit beachteter Post Tower. Er gestaltete die Flughäfen in Bangkok und Katar und selbst für Backnang-West entwarf er einen Masterplan. Helmut Jahn war ein kluger und hochgebildeter Architekt. Er sagte einmal: Architektur müsse sich sehen lassen können. Im Wortsinn aber auch: lesen und deuten.

Mit der Familie Püttmer verband Jahn ein ganz besonders Band. Nach zahlreichen, gemeinsamen Projekten wie dem Sony Center, für das Jahn die Fassade beim Familienunternehmen beauftragt hatte, ermutigte der große Architekt Hermann Püttmer, sich mit 62 Jahren noch einmal selbständig zu machen. Daraus entstanden ist die heutige RIVA GmbH Engineering. Sein plötzlicher Tod hinterlässt nun eine schmerzhafte Lücke. Die Familie Püttmer verdankt dem Wahl-Amerikaner, der seine fränkische Herkunft nie leugnete, viel. Der Welt-Architekt wusste, auf wen er zählen konnte: auf Menschen, die, wie er, im Herzen bodenständig sind.

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